Nachdem 1922 die Elektrifizierung der RhB abgeschlossen werden konnte, beschaffte man zunächst Streckenlokomotiven mit Stangenantrieb verschiedener Leistungsklassen. Dem Trend der damaligen Zeit folgend orderte man bei der Schweizer Lokomotivindustrie 1938 vier Leichttriebwagen, um damit sowohl eine Erhöhung der Reisegeschwindigkeit als auch eine Verdichtung des Fahrplanes erreichen zu können. Die 70 km/h schnellen Triebwagen ABe 4/4 501-504 wurden 1939/40 ausgeliefert und wurden zunächst vorwiegend im Engadin im gemischten Reisezug- und Güterdienst als Schlepptriebwagen eingesetzt. Gemeinsam mit den gleichzeitig beschafften Personenwagen leichter Stahlbauart A 1251-1252 und B 2301-2306 verkehrten sie in den 40er-Jahren als "Fliegende Rhätier" zwischen Chur und St.Moritz sowie Davos und Disentis.
Nach der fortschreitenden Ablieferung leistungsfähiger Drehgestelloks wurden die Triebwagen zwischen 1968 und 1970 umgebaut und mit einer Vielfachsteuerung versehen. Mit den 1982 in Dienst gestellten drei Steuerwagen BDt 1721-1723 bildete man mit den Triebwagen 501-504 drei zweiteilige Pendelzüge. Ihre Stammstrecke wurde die kurze Verbindungslinie Samedan-Pontresina, hier wurden oft zusätzliche Wagen oder Kurswagen mitgeführt. Weitere Leistungen erbrachten sie auch auf der Strecke ins Unterengadin oder als Wintersportzüge in der Landschaft Davos. Ende der 80er Jahre traf man sie gemeinsam mit dem ersten Ge 4/4 I-Pendelzug zwischen Davos und Filisur.
Nach der Formation längerer Pendelzüge mit den Ge 4/4 I, modernisierten Mitteleinstiegswagen und den drei Steuerwagen 1721-1723 verloren die Triebwagen ihr Einsatzgebiet. Bis heute ist nur der ABe 4/4 501 im Nostalgiefahrzeugpark erhalten geblieben.