Mit Einsetzen der industriellen Revolution entstehen im Saarland rasch immer mehr Werke der Stahlindustrie. Die Vorkommen an Steinkohle und das in der Nähe geförderte lothringische Erz lassen die Produktion vielerorts interessant erscheinen. Extra für die Versorgung dieser Hütten und Stahlwerke beschaffte die Preussische Staatsbahn ab 1883 spezielle Kohletrichterwagen.
Auf einem Untergestell mit 2800 mm Achsstand sass ein trichterförmiger Aufbau, der sowohl durch je eine Klappe links und rechts, als auch durch Bodenklappen über einem Tiefbunker, schlagartig entladen werden konnte. Bei einem Laderaum von 13,2 m3 hatten die Wagen ein Ladegewicht von 10 t. Da sich die Bauart in ihrem speziellen Einsatzgebiet bewährte, wurde die Konstruktion überarbeitet und ab 1897 eine verstärkte Bauart beschafft. Die nach Musterblatt IIc12 gebauten Wagen hatten einen grösseren Laderaum mit einem Fassungsvermögen von 15,3 m3 und konnten jetzt 12,5 t zuladen.
Bis 1905 wurden von diesen grösseren Wagen 230 Stück gebaut. Wie schon bei der Vorgängerbauart gab es ausschliesslich ungebremste Wagen und Wagen mit Handbremse. Die Deutsche Reichsbahn übernahm alle Wagen und reihte sie als Otr(u) in den Gattungsbezirk „Mainz“ ein, und setzte sie weiterhin ausschliesslich im Saarland ein. Heute ist von dieser industriellen Herrlichkeit nur noch wenig zu finden. Ein produzierendes Stahlwerk an der Saar befindet sich heute noch in Dillingen. Die Völklinger Hütte blieb nach ihrer Stillegung vollständig erhalten und zählt heute als einzigartiges Museum zum UNESCO-Weltkulturerbe. Neben kulturellen Veranstaltungen aller Art kann man sich hier eindrucksvoll über die Stahlherstellung und ihre Geschichte informieren. Zu den Exponaten zählen auch mehrere Eisenbahnfahrzeuge verschiedener Epochen, die in ihrer historischen Umgebung gezeigt werden.